BIODIVERSITÄT – VON DER GROSSEN BEDEUTUNG
DES SCHEINBAR UNBEDEUTENDEN.

Wale, Nashörner, Tiger, Pandas, der Amazonas und vielleicht noch Bienen.
Für die meisten Menschen wird Naturschutz oder das drohende Aussterben einer Art erst ein Thema,
wenn es um beliebte oder besonders beeindruckende Tiere sowie Lebensräume geht.

Das ist auch gut, weil der öffentliche Druck, grundsätzlich andere Geschöpfe, Wesen und Ökosysteme zu schützen, steigt.

Allerdings vermuten Wissenschaftler nach neuesten Erkenntnissen etwa 8,7 Millionen Arten auf der Erde.
Davon sollen etwa 6,5 Millionen an Land und 2,3 Millionen im Wasser leben.
Die meisten dieser Lebewesen sind noch gar nicht entdeckt oder gar beschrieben worden.

Das Drama der existenziellen Bedrohung von Arten spielt sich also weitgehend im Verborgenen oder im Raum des Unbewussten ab.

Es sind die vielfach für das menschliche Auge kaum sichtbaren oder unsichtbaren Spezies,
deren Verschwinden ungeahnte Folgen für das ökologische Gleichgewicht hat.

Biodiversität – in ihr liegt die außergewöhnliche Fülle des Lebens, die unseren Planeten so reich und einzigartig macht.
Sie umfasst die Vielfalt aller lebenden Organismen, Lebensräume und Ökosysteme,
der Tier- und Pflanzenarten sowie deren genetische Vielfalt.


Jedes Jahr, so mahnen viele WissenschaftlerInnen, gehen über 50.000 Arten unwiderruflich zugrunde,
oft durch das unbedachte Zutun des Menschen.
Arten, die die Natur in Milliarden von Jahren zu einem gesamtheitlich wirksamen Organismus entwickelt hat.

Die fein verwobenen Wechselwirkungen zueinander und die Abhängigkeit voneinander
sind Grundlagen dieses Systems. Alles hat mit allem zu tun und ist miteinander verbunden. Das eine trägt das andere.

Leichte Störungen kann die Natur ausgleichen, schwere hingegen
schaden dem Gleichgewicht enorm – mit unberechenbaren Folgen, bis zum Kollaps.

Die Bedrohungen für die Tier- und Pflanzenarten weltweit sind vielfältig und meist menschengemacht.
Lebensraumverlust durch sich immer weiter ausdehnende Intensiv-Landwirtschaft, Bergbau, Städte- und Straßenbau mit deren Versiegelung,
Ausbeutung der natürlichen Ressourcen, aber auch durch die Erderwärmung, Umweltverschmutzung sowie eingeschleppte, invasive Arten.

All diese Eingriffe gefährden die ursprüngliche Artenvielfalt und potenzieren sich dabei.

Aber auch die Landwirtschaft ist immer ein Eingriff in die Natur.

Die Bearbeitung der Böden mit schwerem Gerät, die damit einhergehende Verdichtung des Bodens bis in den Untergrund,
die vielfach auf Höchstertrag angelegte Bewirtschaftung mit einseitigen Fruchtfolgen und der Verwendung chemisch- synthetischer Stoffe 
das überfordert die Selbsterhaltungs- und Regenerationskräften der Natur.

Vielfältige Fruchtfolgen, organische Düngung mit Stallmist zur Belebung des Bodenlebens, behutsame Bodenbearbeitung,
Anbau von Leguminosen zur Stickstoffbindung, oder das Anlegen und die Pflege von Feldhecken („Knicks“) –
das sind Beispiele für Maßnahmen bewährter landwirtschaftlicher Praxis, die wir einsetzen, um die biologische Vielfalt zu fördern
und die Bodenqualität zu verbessern. Lesen Sie gerne mehr darüber in den verschiedenen Bereichen unserer Website.
Wir freuen uns, wenn Sie auch darin den großen Zusammenhang erkennen.

Diese Erkenntnisse müssen uns alle doch sehr motivieren,
für eine umweltfreundliche Landwirtschaft, Lebensmittelerzeugung und Lebensweise einzutreten.

Denn alles hängt mit allem zusammen!

OHIO – DIE SANFTE VERBÜNDETE DER NATUR

Die landwirtschaftliche Tierhaltung, und speziell die Rinderhaltung, ist seit vielen Jahren in der Kritik.
Das Tierwohl steht bei vielen Verbrauchern mittlerweile an vorderer Stelle bei Ihren Kauf- und Konsumentscheidungen.

Gleichzeitig wird das Rind kritisch beäugt, weil es im Zusammenhang mit seiner Verdauung klimarelevantes Methan emittiert.
Man wird dem Rind jedoch nicht gerecht, wenn man es deshalb pauschal zum Sündenbock des Klimawandels erklärt.

Wir Menschen waren es, die mit unserem Hunger nach immer mehr billigem Fleisch und Milch
die Intensivierung der Haltungsbedingungen vorangetrieben haben. Wir haben die zunehmend großen Tierbestände
bis hin zur Massentierhaltung sowie das Abholzen des Regenwaldes für die gigantische Futtermittelerzeugung
billigend in Kauf genommen - mit den bekannten Folgen.

Bewegungen wie die vegetarische oder vegane Ernährungsweise sind Reaktionen darauf.

Sie sind sehr zu begrüßen, da sie dem steigenden Fleischkonsum und der Massentierhaltung entgegenwirken.
Aber sie werden einer ganzheitlichen Betrachtung nicht gerecht.

Das Rind wird sozusagen mit dem Bade ausgeschüttet.

Das komplexe Thema verdient jedoch eine differenzierte und faire Betrachtungsweise.


Denn eine Rinderherde mit Weidehaltung, wie bei uns auf der Domäne Fredeburg,
leistet einen vielfach unterschätzten Mehrwert für die Erhaltung der Ökosysteme und Kulturlandschaften
sowie für eine nachhaltige Lebensmittelerzeugung.

Unsere Milchkuh OHIO und ihre Kolleginnen beweiden im Sommerhalbjahr von Mai bis November unser Dauergrünland.
Sie helfen damit, einen wichtigen, artenreichen Lebensraum zu erhalten. Mit ihren Kuhfladen locken sie Insekten
wie z. B. Mistkäfer und Kleinstlebewesen an, die wiederum Nahrung für Vögel, Fledermäuse und kleine Säugetiere sind.

Anders als bei der Ackerbewirtschaftung findet auf dem Dauergrünland keine Bodenbearbeitung statt.
Es ist das ganze Jahr begrünt und durch die Bodenruhe in der Lage, CO2 zu speichern.

Somit tragen OHIO und ihre Herde über die Beweidung unserer Wiesen und Weiden auch zum Klimaschutz bei.

Damit übernimmt das Rind eine wichtige Schlüsselfunktion ein und ist Teil einer naturbasierten Lösung
bei der Bewältigung der Biodiversitäts- und Klimakrise, dem Erhalt der Bodenfruchtbarkeit und der Ernährungssicherheit.

WAS WIR LIEBEN, SIND WIR BEREIT ZU SCHÜTZEN – FÜHRUNG IN DIE VERBINDUNG

Wertschätzung für die Grundlage unseres Lebens ist das Wichtigste, was wir in Fredeburg den Menschen vermitteln wollen.

In unseren Tier-, Acker- und Gärtnereiführungen ist es uns ein großes Anliegen, die Aufmerksamkeit der Teilnehmer auf Unbekanntes,
Unsichtbares und damit scheinbar Unwichtiges zu lenken. Sie an unserem Wissen und unseren Erkenntnissen teilhaben zu lassen,
mit ihnen zu diskutieren, bedeutet, auch uns selbst weiterzuentwickeln.

Vor allem das Aufzeigen des geheimnisvollen Zusammenwirkens zwischen sorgsamer, schonender Landwirtschaft,
gesundem Boden, der Förderung der Bodenqualität – und damit der Artenvielfalt – sind für viele Interessierte ein echter Augenöffner.


Sie fangen an, die Bedeutung des Treibens von Kleinstlebewesen, den Kreislauf der Natur zu verstehen,
und unser Tauziehen zwischen der Erwirtschaftung menschlicher Nahrung und dem Erhalt unserer Lebensgrundlage –
den Boden, der uns trägt – in der Tiefe zu erkennen.

Besonders freut es uns, wenn auch die Jüngsten bei unseren Führungen dabei sind!
Denn je eher sie in Berührung kommen mit den Wundern der Natur, desto größer ist die Chance,
dass es ihnen ein tiefempfundenes Anliegen wird, diese zu bewahren.



BIODIVERSITÄT

Biodiversität ist mittlerweile eines der wichtigsten
Themen innerhalb des Naturschutzes.
Das Artensterben und das Verschwinden von Lebensräumen
haben dramatische Folgen für das gesamte Ökosystem.

Wie wir hier in Fredeburg die Biodiversität
schon seit 33 Jahren fördern und wie Milchkuh OHIO
und ihre Kolleginnen uns dabei helfen, lesen Sie hier!